Jobcenter
Eigentlich waren die bisherigen Gesprächstermine mit dem Kunden immer entspannt, auch von gegenseitigem Respekt geprägt. Heute war es anders – er kam schon aufgebracht in mein Büro – obwohl wir gar keinen Termin vereinbart hatten. Schon alleine die Frage nach dem Grund seines Besuches ließ ihn förmlich explodieren.
...Eigentlich, ja eigentlich hätte ich sofort unseren Notknopf drücken müssen, aber so kannte ich den Kunden doch gar nicht. Ich hatte das Gefühl, die Situation im Griff zu haben, wollte mich ja auch nicht blamieren... Neben lauten, verbalen Attacken gegen
mich und unser Jobcenter sprang er plötzlich vom Stuhl auf und lief im Zimmer umher, steigerte sich immer mehr hinein... in seinen Aussagen und seiner Körpersprache konnte ich das erkennen. Ich war geschockt, ja wie gelähmt. Dann schnappte er plötzlich ohne Vorankündigung den Besucherstuhl und warf ihn in meine Richtung. Zum Glück traf er mich nicht, aber dadurch kam ich aus meiner Schockstarre heraus und rief laut um Hilfe...
Jetzt mit jemandem reden, der mich, die Situation versteht. Der mich nicht anklagt angreift. Einem der mir zuhört, ein Kollege, denn nur der weiß was es bedeutet .... Die Arbeit, die Verantwortung ... der meine normalen Belastungsreaktionen einordnen kann, aber mich nicht nur aus dem Bauch heraus begleitet, sondern weiß wovon er spricht – qualifiziert ist.
Das Fachteam 100achtzig° schult ebendiese Kollegen in Psychologischer Erster Hilfe - Kollegenhilfe, schnell – niederschwellig, auch morgen noch greifbar und mit Wissen um die beruflichen Herausforderungen - speziell für Mitarbeitende der Jobcenter.
In der Qualifikation zur Kollegenhilfe wird neben Grundlagen ein bewährtes Gesprächsmodell aus dem critical incident stress management vermittelt, die standardisierte und zertifizierte und von der WHO anerkannte und der UN eingesetzte Methode.
Interesse an dem Thema? Super, Ihre Kolleginnen und Kollegen draußen am Geschehen bauen auf Sie.
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